Eine kleine Geschichte zum Impfen und zur Homöopathie:
Die Ergebnisse der ersten Arzneimittelprüfungen und die Anwendung des Ähnlichkeitsprinzips stellte Hahnemann 1796 in Hufelands Journal der praktischen Arzneikunde vor. Demnach konnten Arzneimittel Symptome am Kranken heilen wenn sie den in einer Arzneimittel-Prüfung am Gesunden ausgelösten Symptomen stark ähneln.
„Jedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigener Krankheit…man ahme der Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andere hinzukommende heilt, und wende in der zu heilenden Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andere, möglichst ähnliche, künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist, und jene wird geheilt werden.“
Zur gleichen Zeit, um 1790–1796, führte der englische Landarzt Edward Jenner mit Material aus einem sogenannten „Melkerknoten“ einer Kuhmagd Experimente durch. Aus Beobachtung war er der Meinung, dass eine überstandene und meist harmlos verlaufende Infektion mit Kuhpocken zu einer Immunität führen und dadurch eine Ansteckung mit Menschenpocken verhindert würde. Jenner ritzte die Haut verschiedener Versuchspersonen ein, und brachte Material mit dem Kuhpockenerreger in die Wunde ein.
An diesen Ritzstellen entstanden Bläschen, aus denen Jenner Material zur Weiterführung seiner Impfreihen entnahm. Zuerst hielt er die verschiedenen Impfstoffreihen getrennt, später vermischte er menschliche und tierische Kuhpocken.
Trotz einiger Todesfälle nach den Impfungen verbreitete sich Jenners Impfstoff rasch, selbst an europäische Fürstenhöfe wurde er verschickt. Durch Unachtsamkeit und mangelnde Hygiene kam es jedoch zu vielen Komplikationen, u.A. wurden Waisenkinder geimpft, um aus den entstandenen Bläschen neuen Impfstoff zu gewinnen, wodurch mit der Impfung gegen Pocken Syphilis weiterverbreitet wurde. Dennoch wurde, nicht zuletzt wegen beobachtbarer Erfolge bald eine Impfpflicht eingeführt.
Hahnemann schrieb damals in seinem Organon in § 46:
„Die zu Kuhpocken kommende Menschenpockenkrankheit hebt wie bekannt, eben sowohl ihrer größern Stärke, als ihrer großen Aehnlichkeit wegen, erstere sogleich gänzlich (homöopathisch) auf und läßt sie nicht zur Vollendung kommen; doch wird hinwiederum, durch die ihrer Reife schon nahe gekommene Kuhpocke, ihrer großen Aehnlichkeit wegen, die darauf ausbrechende Menschenpocke (homöopathisch) wenigstens um vieles gemindert und gutartiger *)
Anm. *) Dieß scheint der Grund des so wohlthätigen, merkwürdigen Ereignisses zu sein, daß, seit der allgemeinen Verbreitung der Jennerschen Kuhpocken-Impfung, die Menschenpocken nie wieder unter uns weder so epidemisch, noch so bösartig erscheinen, wie vor 40, 50 Jahren, wo eine davon ergriffene Stadt, wenigstens die Hälfte und oft drei Viertel ihrer Kinder durch den jämmerlichsten Pest-Tod, verlor, wie MÜHRY und Robert Willan, über die Kuhpockenimpfung und viele Andre bezeugen.“
Allerdings mussten sowohl Hahnemann als auch Jenner spätere Pocken-Epidemien miterleben, während derer sowohl Geimpfte als auch Nicht-Geimpfte erkrankten. Dass Erreger sich verändern können, und generelle Hygienemängel Zustände schafft die Epidemien ermöglichen, war damals bestenfalls ansatzweise bekannt. Die Herstellung von „Impfstoff“ war jedenfalls alles andere als hygienisch oder gar standardisiert.
Vermutlich auch aus diesem Grund standen spätere Homöopathen wie Kent Impfungen generell eher ablehnend gegenüber („The Homeopathic Recorder“, Vol. XVI, No.12, 1901). Dabei sollte man jedoch berücksichtigen, dass die Impfstoffe auch zu Kents Zeiten oftmals stark verunreinigt, die Impflinge nicht ausreichend untersucht, und die angewandte Hygiene häufig genug mangelhaft war, und es u.a. auch deshalb zu Komplikationen kam.
Im Complete Repertory finden sich folgende Rubriken zu Impfschäden:
Gemüt; ANGST; Impfung, nach: thuj.
Kopf; ENTZÜNDUNG; Gehirn, Enzephalitis; Hautausschläge, durch unterdrückte; Ekzem durch Impfung, nach unterdrücktem: bac.
Kopfschmerzen; ALLGEMEIN; Impfung, durch: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Impfung, nach: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Bindehautenzündung; Impfung, nach: thuj.
Augen; ENTZÜNDUNG; Keratitis, Cornea; Impfung, nach: vac., vario.
Magen; SCHMERZEN; Allgemein; Impfung, nach: Thuj.
Magen; ÜBELKEIT; Impfung, nach: Sil.
Rektum; DURCHFALL; allgemein; Impfung, nach: ant-t., apis, sil., thuj.
Stuhl; BÖNNINGHAUSEN; agg.; Impfung, nach: apisin., thuj.
Atmung; ASTHMATISCH; Impfung, nach: thuj.
Atmung; ASTHMATISCH; Kinder; Impfung, nach: thuj.
Husten; IMPFUNG, nach: thuj.
Extremitäten; ABMAGERUNG; Obere Gliedmaßen; Impfung, nach: maland., thuj.
Extremitäten; HAUTAUSSCHLÄGE; Pusteln; untere Gliedmaßen; Unterschenkel; Impfung, nach: sulph.
Extremitäten; HAUTAUSSCHLÄGE; Varizellen, wie; Impfung, nach: syc-co.
Extremitäten; LÄHMUNG; allgemein; Beine; Impfung, nach: thuj.
Extremitäten; NÄGEL; Beschwerden der; Eiterung; Fingernägel; Impfung, nach: Thuj.
Extremitäten; NAGELGESCHWÜR, Paronychie; allgemein; Umlauf; Impfung, nach: Thuj.
Extremitäten; SCHWELLUNG; allgemein; Arme; Schultern; Impfung, nach: apis, thuj.
Extremitäten; SCHWELLUNG; allgemein; Arme; Oberarme; Impfung: Sil., sulph., Thuj.
Schlaf; RUHELOS; Impfung, nach: thuj.
Schlaf; SCHLAFLOSIGKEIT; allgemein; Impfung, nach: mez., thuj.
Haut; HAUTAUSSCHLÄGE; Allgemein; Impfung, nach: crot-h., maland., mez., sars., skook., sulph., vario.
Haut; HAUTAUSSCHLÄGE; Ekzem; Impfung, nach: ammc., kali-m., maland., mez.
Allgemeines; IMPFUNG; nach: acon., ant-t., apis, ars., bac., bapt., bcg, bell., bufo, carc., crot-h., diph., echi., graph., gunp., hep., kali-chl., lac-v., lepro., Maland., med., merc., merc-cy., Mez., nat-bic., ped., phos., psor., rhus-t., sabin., sarr., sars., sep., SIL., skook., SULPH., syc-co., THUJ., Tub., Vac., vario.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Diptherieinfektionen: diph., merc-cy.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Gelbfieber: ars.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Meningitisinfektionen: apis
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Pocken: maland., thuj.
Allgemeines; IMPFUNG; nach; Typhus: bapt.
Allgemeines; IMPFUNG; prophylaktisch: sulph., thuj., vario.
Allgemeines; KONVULSIONEN, Spasmen; Impfung, nach: Sil., thuj.
Nachdem es zur Übertragung des Syphilis-Erregers durch verunreinigten Impfstoff gekommen war, stellte man die Impfstoff-Gewinnung aus menschlichen Produkten ein, und begann einen Impfstoff auf der Haut von Kälbern zu züchten, der jedoch lediglich zu einer Form von Kuh-Pockenerkrankung führte, die zu keiner ausreichenden Immunität gegen Menschenpocken führte. Der damals eingeführte Name „Varioleus“ geht übrigens auf die alte Methode der Einbringung des Impfstoffes durch Ritzen zurück.
Später beobachteten einige Ärzte, dass nach Pockenimpfungen bei einigen Geimpften Gehirnentzündungen (postvakzinale Enzephalitis) auftraten, es kam zu Todesfällen durch Verunreinigungen des Impfstoffes, die u.a. dadurch bedingt waren, dass kranke und schwache Menschen geimpft wurden, deren Immunsystem durch die Impfung überwältigt wurde. Daher wird diese Patientengruppe mittlerweile gesondert immunisiert, bestimmte Impfungen sind für diese Menschen nicht geeignet und dürfen nicht verwendet werden.
1967 berichtete das Magazin „Der Spiegel“ über Risiken der Pockenimpfung: „Die Zahl der Todesfälle durch Pockenerkrankung in den westlichen Ländern nähert sich Null. Insgesamt starben in den letzten zwanzig Jahren in der Bundesrepublik nur sieben Menschen an Pocken, in den
USA seit 1948 niemand mehr. Aber jedes Jahr sterben in der Bundesrepublik durchschnittlich acht Kinder an den Folgen der Impfung gegen Pocken (USA: 300 Impftote seit 1948) und jedes Jahr tragen etwa 160 Kinder bleibende Impfschäden davon; sie werden durch Narben entstellt, erblinden oder werden schwachsinnig.“ Der Spiegel 15/1967
1980 erklärte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) die Welt für pockenfrei; 1983 wurde die Impfpflicht für Pocken aufgehoben. Seitdem gibt es keine Impfpflicht für die Pockenimpfung in Deutschland.
Zu Beginn der Herstellung industriell erstellter Impfstoffe arbeitete man mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern, die u.a. in Eiern mit angebrüteten Küken gezüchtet wurden.
Das Prinzip hinter der Impfung: Ein Gesunder, also ein Mensch, der noch nicht unter der Erkrankung gelitten hat, wird geimpft. Die im Impfstoff enthaltenen, für den Körper fremden, abgeschwächt wirksamen Erreger sollen das Immunsystem des Gesunden stimulieren, und damit auf die Angriffe des Erregers von außen vorbereiten.
Um eine höhere Sicherheit zu erreichen wurden die gezüchteten und dem Eiweiß entnommenen Erreger durch Chemikalien, u.a. Formaldehyd, abgetötet. Zusätzlich sollte die Immunantwort des Geimpften z.B. durch Aluminiumhydroxid verstärkt werden.
Stoffe, u.a. Phenole, dienten zur Stabilisierung und verlängerten die Haltbarkeit des Impfstoffs. (Buchwald, Impfen)
Durch Beobachtungen und Erfahrung wurden im Lauf der Zeit verschiedene Substanzen wie z.B. das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal verboten da die Substanz in einigen Fällen von Autismus nach Impfungen in Verruf kam.
Viren für die Impfstoffherstellung wurden u.a. auch über Gewebekulturen gewonnen. Die benötigten Zelllinien stammen von Säugetieren oder aus menschlichem Gewebe. Die infizierten Zellen wurden in den Tieren vermehrt und dann zu einem Impfstoff weiterverarbeitet. Der Hauptvorteil dieses Verfahrens bestand darin, dass kein Hühnereiweiß mehr in den Impfstoffen enthalten war, auf das viele Menschen allergisch reagieren.
Mittlerweile werden die meisten Impfstoffe gentechnisch hergestellt. Für das Immunsystem gut erkennbare, relevante Teile eines Erregers werden in Bakterien, Hefepilze oder andere Zellen eingeschleust. Die so produzierten Bruchstücke (Virushüllen der zu bekämpfenden Viren) werden dann geimpft.
Es wird permanent Forschung und auch Fortschritt im und um den Impfstoff und die Erreger betrieben damit der Geimpfte die gewünschte Reaktion seines Immunsystems entwickelt und gleichzeitig keinen Schaden davon trägt.
Die Impfstoffe von heute sind nicht vergleichbar mit den früheren Impfstoffen und auch in Bezug auf Konservierungs- und Verstärkerstoffe hat glücklicherweise ein Umdenken begonnen.
Sowohl Hahnemanns als auch Kents Beobachtungen zu Impfungen sind daher nicht eins zu eins auf heutige Verhältnisse übertragbar, sondern in erster Linie von historischem Interesse.
Alle auffälligen Nebenwirkungen und Reaktionen von erfolgten Impfungen müssen an die zuständige Bundesbehörde (Paul-Ehrlich-Institut) gemeldet werden.
Sind die Reaktion auf homöopathische Mittel und Impfreaktion das Gleiche?
Ist Impfen im Prinzip mit der Homöopathie vergleichbar?
Mit einer Impfung gibt man einen Stoff in den Körper, der durch die Entwicklung von Antikörpern vor weiterer Erkrankung durch
den Erreger geschützt werden soll.
In der Homöopathie gibt man ein Arzneimittel, das den Krankheitssymptomen möglichst ähnlich sein soll.
Mancher fragt sich jetzt: Impfstoff ist doch auch abgeschwächt, ebenso wie ein homöopathisches Mittel?
Verdünnt/abgeschwächt im konventionellen Sinn hat mit „Verdünnung“ in der Herstellung homöopathischer Mittel nichts gemein.
Ein homöopathisches Mittel wird auf sehr spezielle Weise aufgearbeitet und potenziert.
Ein Impfstoff wird zwar sehr gezielt in Bezug auf die Inhaltsstoffe hergestellt, jedoch bezieht sich der Begriff „Verdünnung“ hier bestenfalls auf die genaue Menge der zu injizierenden wirksamen Bestandteile eines Virus oder von Bakterien.
Ein weiterer Unterschied ist, dass eine Impfung die gezielte Entwicklung einer Immunantwort im Organismus auslösen soll. Um diesen Vorgang nicht zu gefährden, dürfen, wie schon erwähnt, nur gesunde Menschen geimpft werden.
Nach einer erfolgreichen Impfung führt die Bildung gezielter Abwehrkräfte (Immunglobuline) über spezifische Zellen des Immunsystems gegen den Krankheitserreger des Impfstoffs zu einer unterschiedlich langen Immunität.
Soweit Impfung und Reaktion auf dieselbe.
Dabei können, müssen aber nicht, Nebenwirkungen durch den gegebenen Impfstoff auftreten.
Eine geimpfte Person entwickelt zu einem hohen Prozentsatz eine Immunität oder Teilimmunität, wird also nicht krank, wenn sie mit den Keimen, gegen die sie geimpft ist, in Berührung kommt, oder wird deutlich geringer durch den Kontakt mit den Keimen geschädigt. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel.
Wird der Körper über einige Jahre nicht mit dem Krankheitserreger, gegen den geimpft wurde, in Kontakt gebracht, werden die Gedächtniszellen sukzessive abgebaut, so dass eine erneute Exposition (Impfung) nötig ist, um die rasche Abwehrreaktion im Falle einer Auseinandersetzung mit einem Keim zu gewährleisten.
Ein Impfstoff ist eben nicht „verdünnt“, sondern enthält Teile des Keimes oder abgeschwächt wirkende Viren oder Bakterien, auf die der Körper dann reagiert.
Schon aus dem Prinzip der Homöopathie wissen wir, dass wir nicht vorbeugend behandeln können. Wir behandeln die Verstimmung des Organismus, daher werden wir ein homöopathisches Einzelmittel nur im Krankheitsfall geben, also nachdem die Krankheit = Verstimmung der Lebenskraft eingetreten ist. Eine prophylaktische homöopathische Therapie ist nicht möglich, da ein ungestörter, also gesunder Körper keine Therapie benötigt.
Der Therapeut wählt nach Ursache, Geistes-und Gemütszuständen und /oder nach hierarchisierten Körper-Symptomen das möglichst ähnliche, passende Arzneimittel aus. Homöopathische Arzneimittel sind vom Ursprungsstoff (pflanzlich, mineralisch, tierisch) ausgehend verrieben und verschüttelt. Die Information des Grundstoffes wird über die sogenannte Potenzierung
gleichzeitig in ihrer Schädlichkeit abgeschwächt, aber in ihrer Wirkung verstärkt. Die verstärkten Informationen geben Informationen an den Organismus, der auf das Mittel mit seinen Möglichkeiten reagiert. Die Lebenskraft des Patienten setzt der Arzneimittelkraft ihre Reaktion entgegen. Wenn das Mittel den bestehenden Symptomen ähnlich genug ist, kann die Lebenskraft die Symptome der Krankheit beseitigen, wenn sie noch ausreichend zur Reaktion befähigt ist.
Die Heilung kommt durch eine Wiederherstellung des Gleichgewichts der Energie des Patienten zustande, nachdem der Patient durch seine eigenen Regulationskräfte die „Fehlhaltung“, die durch die Erkrankung=Verstimmung entstand, beseitigt hat.
Zur Erklärung der Funktion von Hochpotenzen werden u. a.
quantenphysikalische Mechanismen bemüht, jedoch ist eine Überprüfung solcher Annahmen auf Grund des hohen technischen und finanziellen Aufwandes, der hierzu betrieben werden müsste, vorerst nicht durchführbar und damit nur Theorie. Vorstellbar sind jedoch noch sehr viele andere mögliche Mechanismen, von der Stimulierung von Zelloberflächen-Strukturen über die Aktivierung verschiedener Zellen der körpereigenen Abwehr, die Aktivierung von Hormon-, Gerinnungs- oder Botenstoffkaskaden bis zur Ribosomen-, Mitochondrien- oder DNA-Aktivierung.
Auf Grund der extrem komplexen und kostenintensiven Untersuchungsmethoden die erforderlich sind um solche Veränderungen nachzuweisen dürfte es noch sehr lange dauern bis verschiedene mögliche Mechanismen zur Wirkungsweise der Homöopathie überprüft oder ausgeschlossen sind.
Die kontroversen und zum Teil extrem emotional geführten Debatten über die Wirkungsweise der Homöopathie werden daher noch länger nicht zu einem befriedigenden Ergebnis kommen.
Erschwerend bei klinischen Studien ist hierbei, dass die Wirkweise der Homöopathie im Grunde genommen nicht in klinischen Doppelblindstudien erforschbar ist, da die Individualität, die Reaktionsweise und die in die Mittelfindung mit einfließende subjektive Empfindung jedes Patienten in solche Studien nicht einfließen kann.
Schulmedizin und Homöopathie zum Wohle der Patienten zu verbinden ist nach wie vor ein umstrittenes Unterfangen.
Dies liegt nicht nur an äußerlichen Unterschieden wie den sehr unterschiedlichen Betrachtungsmethoden, vielmehr wird die Diskussion durch Dogmatiker beider Gruppen unnötig blockiert. Die Debatte erfuhr in den letzten Jahren auch durch die Presse eine deutliche Verschärfung und Polemisierung, in Folge der gewollten Abwertung der Empirie zugunsten der rein evidenzbasierten Medizin.
Wie gehen wir nun mit den Impfungen um?
Hahnemann selbst war anfänglich nicht abgeneigt in der neuen Methode Chancen bei der Verhinderung von Krankheiten zu sehen. Er experimentierte
mit Homöopathika, die er aus den Absonderungen kranker Menschen gewann. U.a. Psorinum, Tuberkulinum, Medorrhinum, Carcinosinum und Luesinum sind die potenzierten Arzneien aus speziellen Aufbereitungen von Geweben Erkrankter, die Nosoden (gr.: nosos = Krankheiten) genannt werden. Nosoden stellen einen relevanten Anteil eines Therapie-Konzeptes zur konstitutionellen Behandlung dar, insbesondere bei der Beseitigung von Blockaden. Mit Nosoden wurde und wird auch u.a. isopathisch behandelt. Das bedeutet, dass die gleiche Substanz einsetzt wird, die eine Erkrankung auslöst um die Erkrankung zu beseitigen. Isopathisch zu therapieren kommt einer schulmedizinischen Impfung am nächsten.